Forschungsgemeinschaft Indien und Südasien e. V.

Die deutsche Studiengruppe für die Postgeschichte und Philatelie des Indischen Subkontinents / Südasiens

Fragen & Antworten



Allgemeines: Immer wieder erreichen die FGI Fragen zu unseren Sammelgebieten. Teils stellen unsere Mitglieder Fragen, teils wenden sich auch Nicht-Mitglieder an uns und bitten um Hilfe. Soweit die Fragen von allgemeinem Interesse sind, werden sie hier veröffentlicht.
Alle Besucher dieser Internet-Seiten werden gebeten, Ihre Beiträge zur Lösung der Fragen an die FGI zu senden. Sie können dazu unser Kontaktformular nutzen, oder zu einem der Vorstandsmitglieder Kontakt aufnehmen. Beiträge, die als Antwort hilfreich sind, werden hier veröffentlicht.
Antworten und Diskussionsbeiträge (ausser rein privater oder vertraulicher Information) sollten immer über diese Plattform laufen, um alle Mitglieder zu informieren und einzubeziehen.
Fragen & Antworten werden zur Dokumentation in den nächsten Indien-Report übernommen und anschliessend in das Archiv gestellt, sofern die Information von gewisser Relevanz ist.
Das Archiv enthält ältere, bereits bearbeitete Fragen und die Antworten.
Die Einträge im Archiv sind nach Ländern und Themen gelistet.


01.02.2021: Unser Mitglied Zahid Islam aus Karatschi stellt eine Grußpostkarte vor und hat folgende Frage:
"War diese Postkarte eine nicht autorisierte Ausgabe, um Einnahmen für den Indischen Roten Kreuz im Jahre 1942 zu generieren?"
Die Postkarte weist einen Ankuftstempel der Stadt Nagpur vom 24.Dezember 1942, auf einem grünen 9p.- Briefmarke von König Georg VI auf.
Laut Teil IV des „Ganzsachenkatalog Indien“ von Lang & Saunders (ISC, UK 1984) gab es anscheinend eine limitierte und nicht autorisierte Auflage. Sie bezeichnen diese Karte als "philatelistisch erfunden" und nahmen sie nicht in ihrer Auflistung auf.
Antwort vom Jan Clauss: Zu der Frage möchte ich gern ergänzen, dass Ganzsachen per Definition auf der „Schreibseite" ein eingedrucktes Wertzeichen (einen „Wertstempel") haben müssen; ansonsten sind sie keine Ganzsachen. Dass auf der bildseitigen Rückseite offiziell oder nicht offiziell geworben wird, z.B. für Rotkreuzspenden, mag in der Mitteilung des zitierten indischen Kataloges stimmen (kein Zweifel!). Aber es hat mit der philatelistisch relevanten Vorderseite, die ganzsachenkatalogmäßig einschlägig sein müsste, aus meiner Sicht nichts zu tun.

11.02.2018: Unser Mitglied Rainer Fuchs stellt einen Brief von Bombay nach Haifa vor und hat folgende Frage:
"Wie wurde dieser Brief transportiert?
Es handelt sich um einen Einschreibebrief von Bombay / Hughes Road vom 14. Juni 1929 nach Jaffa/Palästina. Neben dem Durchgangsstempel von Haifa (25 Juni 1929) trägt er noch den Ankunftsstempel von Jaffa ebenfalls vom 25 Juni 1929. Dazu hat er den Overland Mail Aufkleber der von der Irakischen Post ausgegeben wurde. Kann es sein dass der Brief von Bombay aus mit dem Schiff bis Basrah ging, dort der Irakischen Post übergeben wurde die ihn in Baghdad der Overland Mail nach Haifa übergeben hat?
Die Portostufe von 6 Annas entspricht einem normalen E-Brief(Surface Mail), Overland Mail Zuschlag von Baghdad nach Haifa war zu dem Zeitpunkt keiner mehr nötig."
Ergänzend teilt Herr Fuchs uns am 26.02.18 folgendes mit: "Die Palästinensische Postverwaltung hat scheinbar 1940 der UPU in Bern mitgeteilt dass die Overland Mail von Irak nach Palästina noch aktiv ist und auch von der Post von Indien nach Palästina benutzt wird/werden kann. Ich suche eine Kopie dieser Mitteilung."

04.09.2017: Mr. Islam zeigt uns einen Beleg zu Portugiesisch-Indien 1945 mit der folgenden Anmerkung und Frage: "Ein Brief abgesendet von Messrs. Volkart Brothers aus Marmagoa, Portugiesisch-Indien nach London vom 22 Juli 1945 in den elenden letzten Tagen des 2. Weltkriegs. Nebenbei bemerkt, Volkart Brothers war eine Schweizer Firma, die in allen grösseren Städten Britisch-Indiens Zweigstellen unterhielt. Der Umschlag zeigt auf der Rückseite eine Anzahl interessanter Marken: 1 Rupia Portuguese India mit Vasco da Gama's Flaggschiff, ein Paar mit 2 1/2 tgs., eine einzelne mit 3 1/2 tgs. Wert, und ein Paar mit 4 1/2 tgs.aus der Ausgabe Flugzeug über Weltkugel mit der Inschrift "Correios Telegrafos Estado Da India". Auf der Vorderseite gibt es den handschriftlichen Vermerk 'Karachi - Durban' obwohl der Brief die Zensurstelle Bombay DHC /2 durchlief. Warum wurde der Brief über Durban geleitet? So weit ich weiss wurde diese Luftpostroute, auch bekannt als 'the Horseshoe Route', genutzt für Britische Geschäftspost nach dem Fall von Singapur und wurde sehr viel genutzt zwischen 1942 und 1944. Der Knotenpunkt war Lagos, Nigeria, von wo PanAm die Post nach Miami, Florida, in die USA zu bringen pflegte. War dies nicht ein zu umständlicher Weg für einen Brief von Bombay (nächstgelegene Stadt zu Goa) nach London im Jahre 1945?"

09.08.2017: Herr Bornmann zeigt uns einen Beleg zu Nepal mit der folgenden Frage: "Dieser Brief von Calcutta an König Rajendra in Kathmandu, Nepal trägt einen CALCUTTA FREE-Stempel. Wer kann etwas zu diesem Stempel sagen?"

11.05.2017: Mr. Zahid Islam hat diese auffällige Links-Verschiebung des schwarzen Drucks gemeldet bei der UPU Ausgabe 1949 von Bahawalpur. Er hat bisher keine Beschreibung oder Literatur zu diesem Fehler gesehen. Kann jemand Hinweise geben oder Beispiele zeigen?

Kommentar von J. Wrede: In meinem Sammlungsbestand kann ich bei dieser Ausgabe horizontale Verschiebungen des schwarzen Drucks bis zu 3 mm erkennen. Allerdings weist das hier gezeigte Stück eine aussergewöhnliche Links-Verschiebung auf. Wenn ich das hier gezeigte Stück mit meinem Stück mit grösster Rechts-Verschiebung vergeliche, so ergibt sich ein Unterschied von gut 7 mm.
Es ist noch darauf hinzuweisen, dass auch vertikale Verschiebungen zu finden sind, so dass der Schwarzdruck die obere bzw. untere Schrift berührt oder sogar teilweise überdeckt.

08.02.2017: Von Herrn Becker (ein Sammler von nicht verausgabten Marken, dem wir schon einmal geholfen haben) erhielten wir folgende Anfrage:
"Der gezeigte Block Legendary Singers of Indiasamt zehn Einzelmarken wurde am 31.12.16 in Indien ausgegeben. Allerdings sollte eine ähnliche (dieselbe?) Ausgabe schon am 21.5.16 erscheinen. Angeblich kam diese aber nicht an die Schalter, da von den 10 gezeigten Sängern bereits fünf durch Markenausgaben geehrt waren. Die damalige Auflage wurde angeblich vernichtet.
Nun sehe ich aber keinerlei Unterschied zwischen der neuen und der unverausgabten Ausgabe. Kann es daher sein, dass die Ausgabe vom 31.12. einfach die eigentliche Ausgabe vom 21.5. ist und diese nun verspätet doch verausgabt wurde (sprich die Bestände NICHT vernichtet wurden)?"

Anmerkung des Editors: Mit dieser Ausgabe ist es schon seltsam. Die Marken wurden im Mai 2016 nicht ausgegeben, waren aber offenbar bald darauf (wohl illegal) im philatelistischen Markt erhältlich. Siehe dazu die beiden Auszüge aus BetterPhilatelie und RainbowStampNews als PDF.

1.02.2017: Von Herrn Eckstein erhielten wir folgende Anfrage zu einem Brief aus Britisch-Indien (Bombay) nach Ägypten (Kairo) vom 2. April 1887:
"Ich befasse mich z.Z. mit dem Nachporto von Ägypten. Da ich mich mit den Postgebühren von Indien nicht auskenne möchte ich sie um Hilfe bitten. Ich vermute, dass die Gebühr für die 4. Gewichtsstufe 12 Annas betrug, d.h. es fehlen 2 Annas umgerechnet 1 ägypt. Piaster gleich 2 ägypt. Piaster Nachporto."
Wer kann bei der Porto-Berechnung helfen?

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